Bioökonomie und Ernährung

Die Einführungsveranstaltung zum Thema Ernährung gab durch drei Vorträge von Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft einen Einblick in den Themenbereich Bioökonomie und Ernährung.

Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe, der Prorektor Forschung, Wissenstransfer und Internationale Beziehungen der Hochschule Neubrandenburg und Leiter des Zentrums für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH, referierte zu bioökonomischen Verfahren und Chancen, die sich durch Pilzproteine, Leguminosen und Fleischersatz ergeben. Prof. Dr. Michael Sandmann von der Hochschule Neubrandenburg ermöglichte mit seinem Vortrag einen Einblick in die Themen marine Zucker, Fette und Algenproteine. Der abschließende Vortrag von Olaf Jebens von der Agri Proteine GmbH bot einen Überblick zum Thema Insektenproteine.

AG

Die Schüler*innen des Albert-Einstein-Gymnasiums Neubrandenburg wurden in zwei Gruppen geteilt. Eine Gruppe bearbeitete das Thema „Ernährung“.

AG „Ernährung“; Foto: Emil Meier (AEG)

Die Schüler*innen beschäftigten sich unter Anleitung einer wissenschaftlichen Hilfskraft der Hochschule Neubrandenburg mit der Frage, was nachhaltige Ernährung ausmacht. Für sie gehört unter anderem die Vermeidung von Abfall, die Nutzung regionaler und saisonaler Produkte, nachhaltige Produktions- und Transportwege sowie die Nutzung von Algen und Insekten dazu. Sie fragten sich in dem Zusammenhang, welche Vor- und Nachteile unterschiedliche Ernährungsweisen haben und welche Konsequenzen die Ernährungsform für die Umwelt hat. Zusätzlich überlegten sie, wie die Lebensmittelindustrie durch die Bioökonomie beeinflusst wird und kamen zu dem Schluss, dass insbesondere Produktionsschienen und die Abfallbeseitigung betroffen sind.

Jede AG überlegte sich neben der theoretischen Erarbeitung auch eine praktische Arbeit. Die Schüler*innen der AG „Ernährung“ entschieden sich dazu, das Mindesthaltbarkeitsdatum einiger Lebensmittel zu untersuchen und eine Umfrage zum Thema Ernährung durchzuführen.

Für die Untersuchung des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) wurden ausgesuchte Lebensmittel, deren MHD bereits abgelaufen war, auf Agarplatten mit Vollmedium verteilt und bei Raumtemperatur für einige Wochen inkubiert. Wenn in den Lebensmitteln Bakterien und Pilze vorhanden waren, konnten diese dort gut wachsen.

Bereits 4 Tage nach Verfallsdatum gab es Wachstum von Pilzen und Bakterien auf fast allen Agarplatten. Die Jugendlichen waren sich trotzdem einig, dass auch nach dem Verfallsdatum Lebensmittel verzehrt werden können, wenn keine optischen oder olfaktorischen Veränderungen zu sehen sind. Das Experiment sollte deshalb wiederholt und verfeinert werden (bessere sterile Bedingungen, Vergleich frisch / überlagert, Kontrollen mit frischen Lebensmitteln).

In Hinblick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum hat sich in der Umfrage herausgestellt, dass Jugendliche auf dieses mehr vertrauen, es jedoch auch häufig als „Verfallsdatum“ deuten. Erwachsene hingegen entscheiden nach Geruch und Aussehen, ob sie das Lebensmittel noch essen können. Da spielt sicherlich die Erfahrung mit, die den Jugendlichen fehlt und die sich dadurch stärker nach dem MHD richten.